Was soll ich zeichnen? Einfache Ideen für Anfänger und Ideenlose
Die Stifte sind gespitzt, das Papier liegt auf dem Tisch, man ist einsatzbereit und plötzlich fragt man sich: Was soll ich zeichnen? Es ist zum Mäusemelken, wenn man Lust zum Zeichnen hat, einen aber die Ideenlosigkeit plagt. Das ist jedoch kein Grund zur Sorge, denn für jeden von uns gibt es einen Weg unserer Kreativität wieder den Schubs in die richtige Richtung zu geben!
Nostalgie kann ziemlich starke Emotionen in uns wecken, was eine super Ausgangslage für neue Ideen und zum Zeichnen ist. Vielleicht gibt es einen Helden, den wir schon immer zeichnen wollten?
Als Kind wollte ich schon immer alle Charaktere aus dem Anime Sailor Moon zeichnen, aber es gelang mir nicht. Knapp 20 Jahre später plagte mich eine lange ideenlose Phase, die durch das Projekt zum Glück endete.
Dieser Tipp setzt voraus, dass wir ein Skizzenbuch führen. Wer keins hat, der verpasst was und sollte dringend überlegen sich eins zuzulegen – oder springt einfach zur nächsten Idee.
Ein Skizzenbuch ist die wahrscheinlich beste Quelle, um Ideen zum Zeichnen zu finden, denn bestenfalls haben wir bereits Vorarbeit geleistet und verschiedene Ideen oder Konzepte dort festgehalten.
Die Suche nach Inspiration muss nicht sofort in ein großes Abenteuer ausarten, bei dem man seine kuscheligen vier Wände verlassen muss. Manchmal genügt es den Blick schweifen zu lassen, denn alltägliche Dinge können plötzlich interessant auf uns wirken (vor allem, wenn wir wirklich nicht hinausgehen wollen).
An anderen Tagen muss dann aber doch ein Abenteuer her. Auch wenn sicher niemand aus Frust über ein leeres Blatt Papier spontan einen Flug ans andere Ende der Welt bucht, so hat man vielleicht auf der letzten Reise tolle Fotos gemacht oder Skizzen gezeichnet. Vielleicht lässt sich etwas darunter finden, woraus man eine neue Zeichnung entwickeln könnte.
Der große Vorteil solcher sehr persönlichen visuellen Aufzeichnungen ist, dass sie Emotionen von uns aufbewahren, was eine wunderbare Voraussetzung zum Zeichnen ist!
Musik allein kann in einigen von uns bereits wieder die kreative Ader zum Schlagen bringen, aber ich schaue mir auch sehr gerne Musikvideos an, um neben den Ohren auch die Augen für kreativen Input zu öffnen. Eine Idee zum Zeichnen entwickelt sich dann meistens wie von selbst.
Da ich gerne Menschen zeichne, finde ich Musikvideos wie zu Stay Tonight von Chung Ha besonders toll. Fast jeder Frame könnte eine Vorlage für Posen sein.
Man kann die Leere auf dem Papier immer mit einem Tutorial besiegen. Für How-to-Art.com habe ich eine ganze Tutorial-Reihe zum Thema Menschen zeichnen verfasst, aber man wird zu allen erdenklichen Themen auch bei Google fündig oder (ganz klassisch) zieht ein Lehrbuch über das Zeichnen zurate.
Es muss nicht gleiche eine super teure, riesengroße Palette neuer Markenstifte sein, aber man sollte die inspirierende Macht eines neuen Bleistiftesets, eines neuen Zeichenblocks oder von wenigen neuen Näpfchen Aquarellfarben nicht unterschätzen.
Neues Material weckt in uns den Abenteuergeist und die Neugier zu wissen wie es ist, mit dem neuen Material zu arbeiten wird alle Blockaden wegradieren.
Wer Instagram für künstlerische Zwecke nutzt, hat sicher schon von der einen oder anderen Challenge (Herausforderung) gehört.
Da gäbe es beispielsweise die #sailormoonchallenge, bei der alle die gleiche Bildvorlage von Sailor Moon für ein neues Kunstwerk nutzen, oder aber den #inktober, bei dem jedes Jahr an allen Oktobertagen ein mit Tinte gezeichnetes Kunstwerk zu einem bestimmten Thema gezeigt wird.
Das Gute an solchen Challenges ist, dass man seine Komfortzone verlässt. Ich habe Tinte tatsächlich nur für den Inktober benutzt und bin die restlichen Monate wieder zu meinen Bleistiften zurückgekehrt, aber es hat große Freude gemacht teilzunehmen und ich werde jedes Jahr erneut mit dabei sein.
Nicht jeder ist ein Museumsgänger, aber gute Museen können eine super Inspirationsquelle für alle erdenklichen Themen sein, aus denen wir tolle neue Ideen für Bilder entwickeln können. Nicht viele von uns setzen sich tagtäglich intensiv mit faszinierenden Themen aus Naturwissenschaften, Geschichte oder Kultur auseinander, aber in einem guten Museum wird uns solch komplexes Wissen auf einem goldenen Teller leicht verdaulich serviert. Wir wissen alle, dass wir viel besser zeichnen, wenn wir unser Motiv auch verstehen.
Ich hätte zum Beispiel nicht erwartet, dass ich ausgerechnet in der Mineraliensammlung des Museums für Naturkunde auf einen Stein treffe, der mich später für den Hintergrund eines Bildes inspirieren würde.
Ein ganzes Portrait auf Papier zu bringen dauert nicht nur lange, es kann eine ziemlich nervenaufreibende Angelegenheit sein. Besonders schwer ist es, wenn wir uns in erster Linie nicht inspiriert fühlen. Doch warum soll man sich solch einer Bärenaufgabe stellen, wenn man sich nur dem Haar widmen kann?
Haare zeichnen macht Spaß! Wenn du ein paar Grundlagen kennst, kannst du alle erdenklichen Frisuren zeichnen und sogar eigene Ideen entwickeln.