Schritt für Schritt in eine andere Galaxie
Der Weltraum fasziniert uns Menschen bereits im Kindesalter, wenn wir das erste Mal über unser Sonnensystem lernen. Egal ob wir hin und wieder die neuesten Entwicklungen von NASA verfolgen, Wissenschaft unser Hobby ist oder wir Experte in diesem Feld sind, die Faszination geht selten vollkommen verloren.
In diesem Tutorial nehmen wir all unsere Begeisterung für andere Galaxien, die Sterne und den Weltraum und nutzen sie als Inspiration, um den Kosmos auf unser Papier zu bringen.
Für dieses Bild werden wir hauptsächlich die nass in nass-Technik verwenden, nutze daher also zum Malen unbedingt Aquarellpapier. Darüber hinaus empfehle ich den größten Pinsel, den Du hast für das Auftragen des klaren Wassers zu nutzen und einen weiteren zum Auftragen der Farbe.
Bei den Farben hast Du freie Wahl. Nutze, welche Dir am besten gefallen. Für mein Weltraum-Bild möchte ich beliebte Galaxy-Farben wie Pink, Blau und Rot nutzen.
Neben den Aquarellfarben benötigen wir Deckweiß zum Malen der Sterne. Alternativ kannst Du aber auch einen weißen Gelstift benutzen, falls Du kein Deckweiß zur Hand hast.
Optional ist der Einsatz von schwarzer Farbe. Ich verwende für mein Bild schwarze Tinte, Du kannst aber auch einen schwarzen Buntstift, Zeichenkohle oder einen weichen Bleistift nutzen. Du kannst allerdings auch gänzlich auf schwarze Farbe verzichten und Dein Bild mit ausschließlich bunten Farben malen.
Beginne damit, klares Wasser auf dem gesamten Blatt Papier aufzutragen. Aquarellpapier ist besonders saugfähig und um das Papier für die Farbe vorzubereiten, sollten seine Fasern gleich zu Beginn Wasser aufnehmen.
Trage nun die hellste Deiner ausgewählten Farben, mit viel Wasser gemischt, in Klecksen auf das Papier auf. Du kannst den Farbpigmenten direkt dabei zusehen, wie sie sich auf dem Papier verteilen.
Wenn Du mit der ersten Schicht fertig bist, lasse das Papier komplett trocknen, bevor Du mit der nächsten Schicht fortfährst. Dies ist wichtig, da wir für die nächste Schicht wieder das gesamte Papier mit klarem Wasser anfeuchten. Würde das Papier jedoch noch feucht sein, würden wir die Pigmente alle verwischen. Bei mehreren Schichten werden Farben stark verunreinigt und unser Bild kann dreckig wirken.
Aquarellfarben werden signifikant heller nach dem Trocknen. Überlege also nach jeder Schicht, ob die Farben intensiv genug für Deine Bildvorstellung sind oder ob Du bestimmte Bereiche um weitere Schichten ergänzen möchtest.
Füge so viele Farbschichten hinzu, wie Du magst. Für mein Bild nutze ich ein leuchtendes Pink als hellste Farbe, füge in den späteren Schichten jedoch eine Mischung aus Blau und Rot hinzu.
Dieser Schritt ist optional. Möchtest Du Dein Bild nicht mit Planeten versehen, dann überspringe diesen Teil gerne.
Mit Planeten (oder anderen Himmelskörpern) kannst Du Deinem Bild Tiefe verleihen. Hierzu zeichnest Du zuerst ein paar Kreise unterschiedlicher Größe in Dein Bild mit Bleistift. Achte darauf, dass die Kreise im Vordergrund um einiges größer sind als die Kreise im Hintergrund, da dies die Illusion der Tiefe schafft.
In meinem Bild platziere ich drei Kreise, die ich mit Hilfsmitteln gezeichnet habe. Ein klassischer Zirkel bietet sich nicht gut an, da hierdurch ein Loch im Papier entstehen kann. Oft genügen runde Dinge aus dem Haushalt, die Du nutzen kannst.
Die nächsten beiden Schritte machen mehr Spaß mit Stiften, da man so mehr Kontrolle über die Striche hat. Du kannst aber auch mit Deckweiß und Tinte arbeiten, wie ich.
Ich beginne damit, Deckweiß wie eine Sichel auf alle Planeten aufzutragen, die transparent auslaufen. Danach trage ich die Tinte auf und merke schnell, dass ich sowieso noch einmal mit Deckweiß über die Tinte malen muss.
Im Nachhinein würde ich daher mit der Tinte beginnen. Bei Buntstiften beginne lieber direkt mit der weißen Farbe.
Damit die Sterne funkeln können, ist es umso besser, wenn der Hintergrund besonders dunkel ist. Wenn Du für Dein Bild keine schwarze Farbe nutzt, dann sollten zumindest die bunten Flächen so dunkel wie möglich sein.
Ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht so genau, warum ich mich wieder dazu entscheide, für dieses Bild zahlreiche Pünktchen mit Tinte zu setzen. Ich habe dies bereits bei Saturn gemacht und auch wenn es ein toller Effekt ist, so dauert es einfach extrem lange. Andererseits bin ich mir auch unsicher, wie ich sonst passende Übergänge mit Tinte und Feder zeichnen soll.
Sind wir fertig mit unserem Hintergrund, können wir uns endlich den Sternen und somit dem letzten Element in diesem Bild widmen.
Die Sterne können wir auf zwei Arten malen: Wir können sie in Spritzer auftragen oder sie alle einzeln setzen. Beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile.
Bei den Spritzern laufen wir Gefahr, dass die weiße Farbe nicht in Pünktchen auf dem Papier landet, sondern in kurzen Streifen. Allerdings würden wir uns sehr kurzer Zeit viele Sterne in unser Bild zaubern. Beim einzelnen Auftragen der Sterne hingegen müssen wir einen besonders feinen Pinsel nutzen und es dauert sehr lange. Allerdings haben wir bessere Kontrolle darüber, wie und wo die Sterne in unserem Bild landen.
Ich entscheide mich für die Spritzer, da ich nach all den Tintenpünktchen keine Geduld mehr für weitere habe. Falls Du wie ich Planeten gemalt hast, ist es nun Zeit diese abzudecken, denn die Sterne sollten keinesfalls vor ihnen zu sehen sein.
Die Spritzer trage ich mit einem Pinsel in der Größe 0 auf, indem ich ihn gegen einen anderen Pinsel schlage. Man kann es kurz in meinem YouTube-Short sehen. Da der Pinsel so klein ist und die Schläge dicht über dem Papier stattfinden, sind die Spritzer nicht zu lang, sondern größtenteils rund.